Freitag, 4. Dezember 2009

4.12.2009

Am 4. Dezember wird in christlichen Gegenden der Barbaratag gefeiert.
Volkstümlich verbindet man diesen Tag primär mit dem hübschen Brauch, Zweige von Obstbäumen oder Blühsträuchern zu schneiden und in Vasen zu setzen. Blühen sie bis Heilig Abend bringt das Glück ins neue Jahr, trifft Vorhersagen über die Gesundheit der Familienmitglieder und hängt man die Namen von Verehrern an die Zweige, kann man als unentschlossene junge Frau anhand dieser unschuldigen Knospen sogar bestimmen, welchen man heiraten soll.
Interessanterweise den, dessen Zweig zuerst blüht.
Einer der wenigen Momente in der Geschlechter-Interaktion, wo Frauen es plötzlich zu schätzen wissen, wenn ein Mann schnell ist... ;)

Die Geschichte der zugehörigen Heiligen ist weit weniger niedlich.
Denn tatsächlich ist die Heilige Barbara, eine der berühmteren und beliebteren Heiligen des Christentums, eine Märtyrerin mit einer recht blutigen Geschichte. Ob ihrer Hinwendung zum Glauben wurde sie eingesperrt, misshandelt und verraten, man peitschte ihr die Haut vom Leibe, schnitt ihr die Brüste ab uns quälte sie mit Fackeln. Und als das alles nichts brachte, schlug man ihr den Kopf ab...
Immerhin wurden die Übeltäter danach in Stein verwandelt und vom Blitz erschlagen. Über das Timing kann man diskutieren, aber es ist wohl immerhin ein klares Signal des Missfallens.

Die Heilige Barbara gilt passenderweise als Symbol der Standhaftigkeit. Sie ist die Schutzpatronin der Bergleute und der Artillerie, der Gefangenen und der Mädchen und skurilerweise auch die der Pyrotechniker (wegen der Fackelfolter wohl?), der Hutmacher (???) und einiger anderer Leute. Grundsätzlich ruft man sie gerne in höchster Bedrängnis an und sie gilt als ein Symbol der Hoffnung.

Eben dieses Symbol greifen auch die Barbarazweige wieder auf. Blüten mitten im Winter. An abgeschnittenen Zweigen.
Auch für die Heilige Barbara sollen ein paar Zweige in ihrer Zelle gestanden haben und just an ihrem Todestag erblüht sein.
Das mag auf den ersten Blick wie ein reichlich schwacher Trost erscheinen, andererseits - jeder Hoffnungsschimmer fängt klein an und kann mit ein bisschen Pflege doch ein reichlich herzerwärmendes Feuer werden.

In diesem Sinne: Geht raus, holt euch einen Zweig und pflegt ihn ein bisschen. Und dann freut euch über die Blüten und das gute Omen für's neue Jahr! :)

1 Kommentar:

  1. Meine liebe Freundin Barbara hat heute Geburtstag und sich eine Maronitorte von mir gewünscht ... na, läuft dir jetzt das Wasser im Mund zusammen?
    Liebe Grüße
    Quizzy

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